Sprachwandel bezeichnet die Veränderung oder Entwicklung einer Sprache und wird in der historischen Linguistik und der Soziolinguistik erforscht. Als wesentliche Triebkräfte des Sprachwandels werden Zweckmäßigkeit, Evolution, aber auch Analogie, Entlehnung und Lautgesetz angesehen.
Aus der Sicht des Strukturalismus ist unter Sprachwandel die Geschichte (Diachronie) eines Elements einer synchronen Sprachstufe zu verstehen oder aber das Verhältnis zweier synchroner Sprachstufen zueinander.
Aus der Sicht der quantitativen Linguistik sind vor allem zwei Aspekte des Sprachwandels bedeutsam: der Verlauf des Sprachwandelprozesses in der Zeit (Sprachwandelgesetz, Piotrowski-Gesetz) und die Wirkung der vielen Einflussfaktoren, die Sprachwandel auslösen und kontrollieren (linguistische Synergetik/Köhlers Regelkreis).